Beratungsangebote für Menschen
Beratung für Menschen und Organisationen
Wichtige Begriffe & Themen rund um
Beratung, Supervision & Coaching
Dieses Glossar kann nicht umfassend sein, sondern es fokussiert und
beschreibt wichtige Essentials von Beratung, Coaching, Supervision und Weiterbildung mit bran.de .
Anfang Autopoiese Erlebnisorientiert Fragen und sagen Figur-Grund-Wahrnehmung Gestalt Ganzheitlichkeit Grenze Humor und Witz Hypothesen Humanistische Psychologie Integrativ Jetzt und Hier Konstruktivismus Prozessual Pychodrama Ressourcenorientiert Systemische Sichtweisen Themenzentriert und TQM Wirklichkeit Wahrheit Zirkularität
Womit beginnt eine Beratung oder eine Supervision?
Mit der ersten Sitzung? Mit dem Kontaktgespräch oder mit dem Beratungs- oder
Supervisionsvertrag?
War Ihre Entscheidung für Beratung oder für Supervision vor dem Anfang?
Gehört diese Internetseite schon zur Beratung oder Supervision?
Das Festlegen 'Dies ist der Anfang' ist ein willkürlicher Akt und gerade deshalb
kann man ihn bewußt und reflektiert gestalten. Unabhängig davon ist es meine
Erfahrung, daß in den Anfängen, in den signifikanten Szenen am Beginn eines
Beratungs- oder Supervisionsprozesses bereits das Wesentliche und das Ganze
des beginnenden Prozesses verborgen sind.
Gerade am Anfang wirkt alles zusammen: die Offenbarungen und die Vermeidungen,
die Übertragungen und Gegenübertragungen, die Ursprünge des anstehenden
Prozesses und auch "Quellszenen" der einzelnen Beteiligten.
Wie beim Schachspiel bestimmt die Eröffnung das Kommende wesentlich.
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Autopoiese meint ein Konzept der Biologen Matura und Varela zur Selbststeuerung
und ständiger Selbsterzeugung lebender Systeme aus ihrer internen Struktur heraus.
Weitgehende Eingriffe von außen in diese grundlegenden zirkulären Prozesse
zerstören das Leben.
Für die Beratung und die Supervision bedeutet dieses Konzept, daß es nicht
möglich ist von außen irgendwelche instruktive Einflüsse auf den Ratsuchenden
bzw. Supervisanden zu nehmen, um ihn zu ändern.
Ob Veränderung geschieht, entscheidet nur jeder Selbst.
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Erlebnisorientierte Methoden haben das Ziel über Erlebnis, also
Emotion (Gefühle, Stimmungen, gemachte Erfahrung) die Internalisierung von
Veränderung zu erleichtern.
Dieses Ziel wird erreicht durch:
- Verhaltensfeedback
- affektive/gefühlsorientierte Techniken/Übungen
- Phantasie- und Vorstellungsübungen
Lernen ist dann nachhaltig, wenn Betroffenheit geweckt wird -
stressfrei gelernt wird - aktiv gelernt werden kann - die Lernenden mitgestalten können.
Lernbegünstigte Umstände sind vor allem:
Vertraut sein - Entspannt sein - Sich wohlfühlen - Freude und Lust - Erfolgserlebnisse - ausprobieren / spielen.
Lernen durch erlebnisorientierte Methoden macht Spaß und ermöglicht eine unmittelbare Erfahrung. Lerninhalte werden so nachhaltig unterstützt
und zu Prozessen in der Persönlichkeitsentwicklung.
Die Dinge, die wir wirklich wissen, sind nicht die Dinge, die wir gehört oder gelesen haben, vielmehr sind es die
Dinge, die wir gelebt, erfahren, empfunden haben. C.Woodwards
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Fragen in Beratung und Supervision sollen Blickwechsel ermöglichen.
Neue Sichtweisen sollen entstehen, neue Erklärungen gefunden werden.
Dabei ist mir wichtig nicht nur beim Fragen zu bleiben. Als Berater und
Supervisor bin ich Begleiter, Verstehender und Antwortender. Auch ich habe
eine Meinung, eine Haltung zu den Themen.
So kann auch konstruktive Kritik den Lernerfolg positiv beeinflussen und
stellt keine Bevormundung dar.
Fragen in Beratung und Supervision sind Anreden, die eine Antwort wollen.
Durch die Antwort erhält die Anrede Sinn und Profil: in der Reaktion erfährt sie
Bedeutung.
Fragen sind Vorschläge und Angebote für Selbstbefragungen und Selbst-
Erkenntnisse. Die wiederum stoßen eigene Neubewertungen an und weisen
manchmal auch Lösungswege.
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Unter Figur wird der Punkt der Aufmerksamkeit verstanden, der Grund ist für den jeweiligen Kontext.
Ein vorrangiges Bedürfnis wird Figur und bestimmt das Verhalten eines Menschen,
bis das Bedürfnis gestillt ist, es tritt in den Hintergrund und macht dem nächsten,
jetzt wichtigen Bedürfnis Platz.
Zwischen diesen beiden Punkten besteht ein lebendiges Wechselspiel.
Ein Körpergefühl (Verspannung) kann sich verändern, wenn die Situation,
in der ich gerade bin, anspannt. Diese Wahrnehmung verändert die Figur, die
Wiederum Grund werden kann, wenn ich das Gefühl, was sich bildet (z.b. Ärger) verstehe und ausdrücke.
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Jedes Erleben ist als ganzheitliches Muster im Menschen abgelegt und bildet eine geschlossene Gestalt.
Diese Bildung vollständiger und umfassender Gestalten ist Voraussetzung psychischer Gesundheit und von persönlichem Wachstum.
Eine unfertige, offene Gestalt steht für eine unerledigte Situation, die Aufmerksamkeit bindet und die Bildung einer neuen, lebendigen Gestalt stört.
Die Auseinandersetzung mit offenen Erlebnisinhalten aus bisher gelebten Situationen ist von besonderer Bedeutung.
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Eine ganzheitliche Sicht des Menschen ist Ausgangspunkt für Beratung
und Supervision. Die ganzheitliche Sicht bedeutet, daß der Mensch auf allen Ebenen seines Seins erreicht werden soll.
Dies schließt nicht nur die Dimension von Körper, Geist und Seele ein, sondern auch das soziale und berufliche Umfeld, Natur, Ökonomie und Kosmos.
Auf diesen Ebenen findet eine naturhafte lebenslange Auseinandersetzung mit sich und der Welt statt.
Das Prinzip der Ganzheitlichkeit stellt den Versuch dar, Polaritäten
wie Leib-Seele-Geist, Denken-Fühlen-Handeln, Mensch-Umwelt zu
verbinden, ein gleichberechtigtes Zusammenwirken aller
Fähigkeiten des Menschen zu unterstützen und den Mensch als
ganzheitliches Wesen zu sehen.
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Grenze kann begriffen werden als phänomenologischer Augenblick, als Linie,
als Streifen, als Membrane.
Sie ist die Anerkennung dessen womit wir in Kontakt kommen können und womit wir nicht in Berührung kommen können.
Lernen oder Veränderung findet an der Grenze statt. In Beratung und Supervision untersuchen wir Gefühle, Annahmen und Phantasien, die die Existenz der Grenze unterstützen.
In dieser Arbeit stellen wir fest, ob diese Linie eine Linie der Abwehr oder der Unterstützung ist. Wir untersuchen, ob sie durchlässig ist oder erweitert werden kann.
Teams, Institutionen, Wohngruppen etc. sind soziale Systeme. Jedes soziale System braucht Grenzen, die seinen Innen- und Außenraum abgrenzen, die die Zugehörigkeit definieren
und damit Identitätsbildung und Sinngebung ermöglichen, Abschottung und
Öffnung regulieren.
Starre Grenzen erschweren Adaptions- und Entwicklungsprozesse.
Geschlossene Grenzen verhindern Austausch und Erneuerung.
Diffuse Grenzen verunsichern die Systemmitglieder und auch die Außenwelt, erschweren klare Kontakte und Beziehungen.
Beratung und Supervision findet oft an diesen Grenzen statt, reflektiert diese und arbeitet an ihnen.
Alle Veränderung geschieht an den Grenzen und Grenzen zu ändern ist neben dem Gewinn, den man daraus ziehen kann,
auch immer mit einem Einsatz verbunden.
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Die Gruppendynamik befasst sich mit den Aufgaben, die Menschen in einer Gruppe mehr oder weniger "automatisch" übernehmen.
Das können Leitungsaufgaben oder mehr ausführende Aufgaben sein
- bis hin zu Außenseiter-Rollen, die ebenfalls die Struktur einer Gruppe stützen.
Jede Gruppe bildet auf diese Weise im Laufe der Zeit ihre eigenen "Formen" heraus,
die sich verfestigen, aber nicht unbedingt mit den beruflichen Aufgabenverteilungen decken.
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Lachen und Humor wirken auch dort, wo der Spaß aufhört
und das Lachen die beste Medizin ist, wissen Sie sicherlich selber.
Denn lat. humor bedeutet Flüssigkeit und geht auf Hippokrates und
Rezepten in der mittelalterlichen Medizin zurück.
Humor verflüssigt also: Eine Situation, in der man gemeinsam lachen kann,
stellt eine Verbindung her. Humor kann helfen eine innere Distanz zu den
Dingen herzustellen, also nicht alles so tierisch ernst zu nehmen.
Verbunden damit ist die Hoffnung, aus der Distanz die fehlende Stärke und Kraft zu nehmen,
die für die Problemlösung fehlt. So können humorvolle Bemerkungen neue
Sichtweisen auf alte Probleme erschließen, indem sie die Wirklichkeit auf fremde
Andersartige Weise beschreiben.
Eine humorvolle Haltung kann dazu beitragen, schwierige Situationen anzunehmen
und zu ertragen. Feuerbach schrieb 1882: "Der Humor trägt die Seele über
Abgründe hinweg und lehrt sie mit ihrem eigenen Leid spielen."
Und Lachen ist auch eine Form, "die Zähne zu zeigen" und so der Aggression
Ausdruck zu verleihen, ohne dabei Schaden anzurichten und die Grenzen der
sozialen Verträglichkeit zu überschreiten.
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Hypothesen sind Annahmen, die meine Handlungen und mein Verhalten in Beratung und Supervision begründen.
Diese Hypothesen nutze ich so als bestünden sie nur für den momentanen Zeitpunkt. Daher sind sie dynamisch und offen, und begleiten einen stetig fortschreitenden Prozeß.
Auf der Grundlage der faktischen Geschehnisse und meiner inneren Resonanz bilde ich diese Annahmen, die mir die Idee für den nächsten Klärungsschritt weisen können.
Dabei will ich ermöglichen, das sich Lösungen entwickeln können und nicht meine Lösungen vorgeben. Aus einer Hypothese leite ich meine Interventionen ab.
Interventionen sind alle Einmischungen, Anstöße und meine Art der Präsenz. Jede Intervention kann eine Fülle verschiedener Reaktionen auslösen,
so daß es nicht um geradlinige Wenn-Dann-Bezüge geht.
Keine Intervention kennt ihre Antwort. Natürlich gehe ich davon aus, daß ich selbst in meiner Gesamtheit eine wesentliche Intervention im Prozeß bin.
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"Die Humanistische Psychologie entstand in den 50er Jahren in den USA
als dritte Kraft neben der Psychoanalyse und dem Behaviorismus.
Heute sind die Methoden der Humanistischen Psychologie in vielen
therapeutischen und sozialen Arbeitszusammenhängen und in der
Organisationsentwicklung Basis der Arbeit. Alle Verfahren der
Humanistischen Psychologie orientieren sich an einem positiven
Menschenbild. Es stehen nicht die defizitären Anteile des Menschen im
Vordergrund, sondern das positive konstruktive Potential des Menschen.
Daher werden Menschen darin unterstützt, ihr Potential zu erkennen und
zu entwickeln.
Grundlegende Prinzipien der Humanistischen Psychologie sind
Autonomie und soziale Interdependenz (Verbundenheit):
Die Anerkennung der Eigenverantwortlichkeit fordert den
Menschen, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und es
aktiv zu gestalten und zu verändern. Dies, verbunden mit der
sozialen Interdependenz, führt zu einer positiven Grundeinstellung
und aktiven Haltung gegenüber dem Leben.
Die Tendenz zur Selbstverwirklichung ist für die Humanistische
Psychologie die Antriebskraft für menschliches Handeln.
Die Tendenz zur Selbstverwirklichung realisiert sich in der Entfaltung
des eigenen Wachstumspotentials, was auch das Streben nach
Selbst- und Welterkenntnis beinhaltet. Das Wachstumspotential zu
entfalten bedeutet, die konstruktiven Kräfte im Menschen
freizusetzen.
In der Humanistischen Psychologie besitzt die Orientierung an
humanistischen Werten wie Freiheit, Selbstentfaltung, Gerechtigkeit
und Menschenwürde einen zentralen Stellenwert."
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Integration (lat. integer= ganz, vollständig, unverletzt)
ist ein offener Verknüpfungsprozeß.
Unterschiedliche oder auch gegensätzliche Elemente werden
zu einem größeren Ganzen zusammengefaßt.
Das Ganze als Produkt von Integrität wird allerdings nie
letztendlich Ganzheit sein, sondern immer den Charakter der Vorläufigkeit haben,
also immer im Fluß bleiben.
Integration weist das Nicht-Integrierbare aus... Daher muß sich
integrierendes Eingrenzen des Ausgegrenzten bewußt bleiben, nämlich
in einer Offenheit, die es ermöglicht über gezogene Grenzen erneut
zu verhandeln.
Dieser integrative Aspekt innerhalb meines Beratungs- und Supervisionskonzeptes
ermöglicht, die Einzigartigkeit von Personen,
Organisationen, Strukturen und Situationen weitgehend zu verstehen
und in der Gestaltung des Supervisionsprozesses zu berücksichtigen.
Er bedeutet kein beliebiges Einfügen diverser Methoden, sondern ein sorgfältiges Auswählen verschiedener Ansätze, die durch übergeordnete anthropologische,
ethische und erkenntnistheoretische Prinzipien verklammert werden.
Diese Prinzipien bilden das konzeptionelle Dach meines theorie- und methodenvariablen Beratungs- und Supervisionsmodells;
sie dienen dem wertschätzenden Handeln in Beratung und Supervision.
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Das HIER und JETZT stammt aus der Gestaltarbeit und benennt den wichtigen
Grundsatz, daß das Hier und Jetzt im Mittelpunkt der Interaktion steht. Das, was
gerade spürbar ist, hebt sich als Gestalt hervor.
Im Prozeß der Beratung oder Supervision kann sich diese Gestalt immer wieder aufs Neue verändern und
verbindet das Gegenwärtige mit dem Vergangenen.
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Konstruktivismus ist eine Erkenntnistheorie, die von der Prämisse
ausgeht, daß wir nie mit der Wirklichkeit an sich umgehen, sondern
stets mit unseren eigenen "Erfahrungswirklichkeiten". Sie versteht sich
als Kognitionstheorie und sie ist nicht-reduktionistisch.
Das soll heißen, sie ersetzt die traditionelle epistemologische (erkenntnistheoretische)
Frage nach Inhalten oder Gegenständen von Wahrnehmung und Bewußtsein
durch die Frage nach dem "Wie" der Erzeugung von Erkenntnis und
konzentriert sich auf den Erkennntnisvorgang, seine Wirkungen und Resultate.
Sie ist nicht-reduktionistisch, weil sie nicht auf fundamentale oder elementare
Objekte bzw. Prozesse (etwa psychologischer oder sensualistischer Art)
fixiert ist, auf die Wahrnehmung und Bewußtsein "letztlich" zurückgeführt
werden sollen." Heinz J. Kersting
Für Beratung und Supervision ist eine konstruktivistische Grundhaltung gekennzeichnet
von "dem Nicht-Wissen-der Lösung". Der Berater läd lediglich durch seine Interventionen dazu ein,
eingefahrene Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungsabläufe
anders wahrzunehmen. Er macht so neue "Einsichten" möglich , die vielleicht in andere, brauchbarere Wirklichkeiten entwickelt werden können.
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Wesentlicher Hintergrund für mein Beratungs- und Supervisionskonzept
ist der prozessuale und integrative Gedanke.
Das prozessuale Arbeiten in Beratung und Supervision bezieht sich auf ein
räumliches Konzept, indem sich zeitliche Gegebenheiten nur sekundär abbilden
lassen.
Das bedeutet, daß sich Vergangenheit und Zukunft nur in der Gegenwart analysiert
werden können, sofern sie im HIER und JETZT über Erinnern und Erwarten
präsent sind oder präsent gemacht werden können.
Daher setzt prozessuale Diagnostik am 'Offensichtlichen' an, und macht so
aktuelle belastende Phänomene erkennbar und die diesen zugrundeliegenden
Strukturen einer Bearbeitung zugänglich.
'Entschleunigung' oder 'Ver-langsamung' von Lebens- oder Arbeitsszenen, sind
wesentliches Merkmal prozessualen Arbeitens. So wird eine hilfreiche Wahrnehmung,
Sensibilisierung und der nötige Raum für Entwicklung und Wachstum ermöglicht.
Das prozessuale Arbeiten trägt der Erkenntnis Rechnung, das Entwicklung und
Wachstum Reife- und Regenerationszeit braucht.
Das Langsame ist dem Schnellen hierarchisch überlegen,
denn es wirkt länger und tiefer: Jahreszeitliche Wetterschwankungen sind den
Tagesschwankungen, langfristige Klimaänderungen den Jahreszeiten
übergeordnet...(L.Ciompi)
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Das Psychodrama wurde von MORENO entwickelt und inzwischen vielfältig ausgebaut. Es ist eine lebendige,
interpersonelle und handlungsorientierte Methode. Seit den 50er Jahren hat sie sich in psychotherapeutischen,
pädagogischen und sozialen Arbeitsfeldern etabliert und bewährt.
Psychodrama als Gruppenmethode beteiligt alle Teilnehmer an den Ereignissen in spezifischer Weise, berührt
sie und setzt unterschiedliche Prozesse in Gang. So werden innere Vorstellungsbilder der Protagonisten wie in
einem Bühnenbild dargestellt und von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Erinnerungen und Gefühle werden lebendig, Verhaltensmuster und Einstellungen werden deutlich und
überprüfbar, Veränderungsmöglichkeiten können handelnd und spielerisch erprobt werden. Damit ist
Psychodrama lebendiges und erfahrungsorientiertes Lernen.
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Die psychoanalytische Theorie kennt die Phänomene
Übertragung und Gegenübertragung. Was sich an erlernten Erfahrungen
und Verhaltensweisen einem Menschen eingeprägt hat,
taucht - oft unbewusst - im mitmenschlichen Umgang in
völlig anderen Situationen wieder auf. Solche erlernten Verhaltensmuster
können einmal ein wichtiges "Überlebensprogramm" gewesen sein.
Aber sie können in veränderten Situationen ebenso
das Gelingen einer guten Zusammenarbeit verhindern.
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In Problemsituationen stehen die eigenen hilfreichen Ressourcen oft nicht zur Verfügung. Jedes wahrgenommene Ereignis erfährt seine
Interpretation innerhalb eines bestimmten Bedeutungsrahmens. Durch unterschiedliche Bedeutungsrahmen kommen unterschiedliche Bewertungen und Reaktionen zustande. Zu der Bedeutung des institutionellen Kontextes kommt noch der jeweils persönliche Kontext, der an einer Supervision beteiligten Person hinzu. Institutionell wie persönlich sehr festgefügte Kontexte begünstigen starre Interpretationsrahmen und vermindern die Aussicht auf das Herausfinden neuer Lösungen.
Durch verschiedene Methoden wird in der Supervision versucht neue und andere Bedeutungsrahmen, Bedeutungsergänzungen oder Bedeutungsänderung für ein Problem zu entwickeln. Dadurch werden vorhandene Ressourcen wieder verfügbar.
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Systemische Sichtweisen in Beratung und Supervision erlauben es eine hohe Komplexität
zu erfassen. Sie bedenken langfristige Folgen von Veränderungen, da alle Folgen auch
unerwünschte Nebenfolgen haben, weil Auswirkungen (Lösungen) immer Rückwirkungen haben,
und weil die handelnden Personen/Systeme selbstbezüglich agieren, also sie selbst mit im
Spiel sind.
Denn ein System in seiner zusammengesetzten Ganzheit verhält sich qualitativ anders
und neu als die Summe seiner isoliert betrachteter Einzelelemente.
Systemische Sichtweisen beschäftigen sich daher mit der Vielzahl von Wechselwirkungen in komplexen Systemen.
Sie basieren zum einen
auf systemtheoretischen Überlegungen, die Aufbau, Funktionen und
Interaktionsprozesse von Systemen in den Mittelpunkt der Betrachtungen stellen,
und zum anderen auf konstruktivistischen Annahmen, die u.a. durch
hypothetisches Fragen das Erfinden neuer Wirklichkeiten ermöglichen.
Systemische Sichtweisen, Methoden und Theorien bilden für mich eine Landkarte
für das Verstehen in Beratung und Supervision. Das Bewußtsein, daß die Landkarte
nicht die Landschaft ist (...oder ist die Landkarte die Landschaft!?), befreit von der Suche nach einer wahren Wirklichkeit,
vom Streben das 'absolut Richtige' zu tun.
Durch die so ermöglichte Perspektivenvielfalt wird die Supervision zu einem lebendigen
Prozeß des Findens und Erfindens neuer Sichten und Einsichten, neuer Versuche und neuer
Wege für die Landschaft.
Wahlweise wird so die Konstruktion von Komplexität möglich, z.B. durch das
Wahrnehmen anderer Sichtweisen, oder die Reduktion von Komplexität, z.B. durch
das Einnehmen der Außenperspektive.
Die systemische Sichtweise ist theoretisch ausgezeichnet fundiert. Sie bezieht sich auf:
- die biologischen und mathematischen Forschungen von Humberto Maturana (1983) und Heinz v. Förster (1985)
- den entwicklungspsychologisch begründeten erkenntnistheoretischen Konstruktivismus von Piaget und Glaserfeld (1987)
- die Weiterentwicklung der Systemtheorie durch Luhmann (1984)
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"Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) wurde von Ruth C. Cohn aus den Erkenntnissen der Psychoanalyse
und den Einflüssen der Gruppentherapie entwickelt und hat als
Gruppenarbeitsverfahren grosse Bedeutung gewonnen.
Themenzentrierte Interaktion wird in Arbeitsfeldern wie Politik, Wirtschaft, Kirche,
Verwaltung, Psychologie, Pädagogik und Organisationsberatung überall
da eingesetzt, wo es um die Verbesserung des Kooperations- und
Kommunikationsstils geht.
Im Mittelpunkt der Themenzentrierten
Interaktion steht das lebendige Miteinander-Lernen. Ziel dieses
ganzheitlichen Lernens ist es, sich selbst und andere so zu leiten, dass
persönliches Wachstum und Kreativität angeregt und gefördert werden.
Dabei geht es um Kooperationsbereitschaft, um Anerkennen und
Auseinandersetzen mit Rivalität, um Realitätssinn anstelle von Illusionen
über sich selbst oder die Gesellschaft und um Verantwortlichkeit anstelle
von unreflektiert angepasstem Verhalten. Dazu gehört die Fähigkeit,
Grundmuster menschlichen Verhaltens zu erkennen, Erkenntnisse über
Gruppen und Leitungsprozesse zu gewinnen und adäquate Strukturen zu
setzen. Das bedeutet, ein dynamisches Gleichgewicht zwischen der
Gruppe als System, den Einzelnen mit ihren persönlichen Anliegen und
dem Thema als Aufgabe herauszustellen. TZI vermittelt die Haltung und
das "Handwerkszeug", um jedwedes Fachthema lebendig bearbeiten und
immer wieder neue Lernprozesse initiieren zu können."
[Total Quality Management (TQM)]
Das TQM ist weniger eine Qualitätsnormierung, als der Weg dorthin. Alle Bereiche des Anbieters, z.B. Verwaltung, Veranstaltungen, Stellenanzeigen, Personalführung, sollen in ein großes System zur Überprüfung der Qualität einbezogen werden.
Der Weiterbildungsanbieter entwickelt ein Konzept zur Qualitätssicherung, das meist Leitsätze berücksichtigt, die mit dem TQM verbunden sind. Ist ein solches TQM wirkungsvoll eingerichtet, so haben die Anbieter die Chance, einen der internationalen Bildungspreise zu erhalten wie z.B. den Malcolm Baldridge National Award, der einmal jährlich an die sechs besten Unternehmen vergeben wird, und den European Quality Award, der einmal jährlich an das beste europäische Unternehmen vergeben wird.
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Die Wirklichkeit, wie wir sie erkennen, ist unser Produkt also veränderbar.
Dazu braucht es kreativer Prozesse, um einen Wandel der Ebenen (= Bezugssysteme) und Perspektiven
manchmal einen Quantensprung zu ermöglichen.
Ein Meister zeigte seinem Schüler einen Stock und sagte: Wenn Du nun sagst, daß es diesen
Stock gibt, werde ich Dich schlagen.
Wenn Du sagst, daß es ihn nicht gibt, schlage ich Dich auch! Der fortgeschrittene Schüler ergriff
blitzschnell den Stock und entwand sich so der unentrinnbar erscheinenden
Wirklichkeit. (Zen)
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"Ich bin nicht nur überzeugt,
daß das, was ich sage, falsch ist,
sondern auch das,
was man dagegen sagen wird.
Trotzdem muß man anfangen,
davon zu reden.
Die Wahrheit liegt bei einem solchen Gegenstand
nicht in der Mitte,
sondern rundherum wie ein Sack,
der mit jeder neuen Meinung,
die man hineinstopft, seine Form ändert,
aber immer fester wird."
Robert Musil
"Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das gleiche Thema malen."Pablo Picasso
"Wahr ist, was sich als verlässlich erweist, worauf man sich verlassen kann, was sich unterwegs bewährt und so wirklich leben lässt."Die Bibel
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Mit der zirkulären Denkweise, können im Gegensatz zur linearen Ideen, komplexere Beziehungszusammenhänge erfaßt werden.
Die lineraren Einzelaussagen "Vater ist streng, weil Sohn rebelliert" und "Sohn rebelliert, weil Vater streng ist" ergeben zusammengenommen ein zirkuläres,
symmetrisches, koevolutives Prozeßmuster, mit dem dann z.B. noch das Verhalten der Mutter in Beziehung gesetzt werden kann.
Zirkuläres Fragen dient aber nicht nur der Informationsgewinnung, sondern bewirkt durch die Einführung von Neuinformationen in ein System Veränderung.
Den einzelnen Befragten steht es dabei frei, sich die betreffenden Informationen zu eigen zu machen und dazu Stellung zu beziehen.
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Was fehlt?
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